Kachelofen – Funktion, Modelle & Montage im Überblick
Mit einem Kachelofen verbinden wir neben einer gemütlichen Atmosphäre auch eine nachhaltige Art zu Heizen. Die Kacheln absorbieren die Wärme und geben sie noch über Stunden an den Raum ab. Doch wie funktioniert ein Kachelofen wirklich? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir für Sie in diesem Artikel.
Was ist ein Kachelofen und wie funktioniert er?
Grundsätzlich besteht ein Kachelofen hauptsächlich aus einer Brennkammer, die an den Wänden mit sogenannten Schamottsteinen ausgekleidet ist. An diese Brennkammer angeschlossen sind einige Luftzüge, die dafür sorgen, dass die Abgase des verbrannten Materials zum Schornstein geleitet werden.
Die Außenwände des Kachelofens sind entweder aus Putz oder – wie der Name schon sagt – Kacheln gefertigt. Während der von Ihnen gewählte Brennstoff verbrannt wird, nehmen die Schamottsteine die entstehende Wärme auf und transportieren sie über die Außenwände an die Umgebungsluft bzw. in den Raum.
Brennstoff & Reinigung
Als Brennstoff wird in den meisten Fällen Holz verwendet. Um eine optimale Verbrennung gewährleisten zu können, sollte das Holz eine Restfeuchte von unter 20% haben. Aufgrund dessen, dass moderne Kachelofen-Modelle das Holz so nachhaltig und sauber verbrennen, ist ein sogenannter Aschekasten oft gar nicht mehr nötig. Die Brennkammer kann in den meisten Fällen ganz einfach und ohne großen Aufwand mit einem Staubsauger gereinigt werden.
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Im Überblick: Verschiedene Arten von Kachelöfen
Man könnte vermuten, dass es nur den einen Kachelofen gibt. Doch weit gefehlt! – Im Laufe der Jahre sind immer mehr Modelle und Arten auf den Markt gekommen, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Welche Arten es gibt und welche Eigenschaften sie haben, erfahren Sie in den folgenden Absätzen:
Der Grundofen
Beim Grundofen handelt es sich um einen recht simplen Typ. Die entstehende Wärme kann sehr gut und vor allem auch sehr lange gespeichert werden, ehe die Kacheln wieder erkalten. Der größte Nachteil: Dieser Kachelofen-Typ braucht mitunter (sehr) lange Zeit bis er richtig warm wird. Die Wärme wird in Form von Strahlung abgegeben.
Warmluft Kachelofen & Kombi Kachelofen
Der Warmluft Kachelofen hingegen benötigt sehr viel weniger Zeit, um den Raum zu erwärmen. Das liegt daran, dass hier die Raumluft aufgenommen, im Inneren des Ofens erwärmt und über Öffnungen wieder in den Raum abgegeben wird (ca. 70% der Wärmeerzeugung). Zusätzlich gibt der Ofen auch Wärme durch Strahlung über die Kacheln ab (ca. 30% der Wärmeerzeugung).
Da hier über zwei verschiedene Wege Wärme produziert wird, wird der Warmluft Kachelofen auch Kombi-Kachelofen genannt.
Nachteil: Der Warmluft Kachelofen kühlt (relativ) schnell aus. Dadurch muss öfter Brennmaterial nachgelegt werden, wodurch sich die Kosten auf lange Sicht erhöhen können.
Hypokaustenofen
Der Hypokaustenofen ist in seiner Funktion dem Grundofen ähnlich. Allerdings besitzt er zusätzlich noch ein Ofen-internes System, in dem die warme Luft zirkuliert und die Wärmeenergie an die Kacheln abgegeben wird. Grundsätzlich beruht dieses System auf dem Prinzip der Schwerkraft, kann aber durch ein aktives Gebläse unterstützt werden.
Vor dem Kauf – Was ist zu beachten?
Zunächst einmal muss festgelegt werden, wie groß der Kachelofen werden soll. Denn seine Maße bestimmen später, wie intensiv der Ofen den Raum bzw. die Räume beheizen kann. Sowohl ein zu kleiner als auch zu ein zu großer Kachelofen kann in der Theorie zu Problemen führen.
Im besten Falle ziehen Sie einen professionellen Ofensetzer zu Rate, der sich die Räumlichkeiten genau angucken und entscheiden kann, welche Maße der Ofen haben sollte, um das vorhandene Raumvolumen optimal zu erwärmen. Oft vernachlässigt, aber enorm wichtig: Bei einem nachträglichen Einbau sollten insbesondere die Abzugsmöglichkeiten abgesprochen werden, bevor der Kachelofen gekauft wird.
Zudem besteht die Gefahr von zu wenig verfügbarer “Frischluft”: Bei Häusern, in denen die Luft- Versorgung über Computer-Systeme kontrolliert wird und daher nur selten Fenster geöffnet werden, laufen Sie schnell Gefahr, dass der Ofen zu wenig frische Luft einziehen kann, um das Holz effektiv verbrennen zu können.
Wie läuft die Montage eines Kachelofens ab?
Die Montage sollte stets von einem Fachmann (Kachelofensetzer) durchgeführt werden, um Spätfolgen einer fehlerhaften Montage zu vermeiden. Noch vor der Planung sollte abgeklärt werden, welche Art Kachelofen montiert werden soll: verputzt oder gekachelt? Wir empfehlen den Gebrauch von Kacheln, da sie gegenüber dem Putz noch mehr Wärme absorbieren bzw. speichern können.
Sind alle Vorkehrungen getroffen, geht es an die eigentliche Montage. Diese erfolgt in der Regel in 5 Phasen:
Phase 1
- Grundriss zeichnen
- Sockel aus Porenbeton errichten
Phase 2
- Stahlplatte auf den Sockel aus Porenbeton
- eine Schicht Schamottsteine
Phase 3
- Hülle des Ofens mit Schamottsteinen aufmauern
- je nach Bauweise mit Kacheln “ummanteln”
Phase 4
- Abgassystem des Brennraums wird installiert
- bei Bedarf wird der Wärmetauscher für die Unterstützung der Heizung installiert
Phase 5
- bei Bedarf: Einbau eines Heizeinsatzes
- Schamottsteine verputzen
- mit Kacheln verkleiden
Kachelofen selber bauen leicht gemacht mit Fertig-Bausätzen?
Auch wenn wir Ihnen grundsätzlich immer empfehlen, einen Fachmann beim Bau eines Kachelofens hinzuzuziehen, gibt es von verschiedenen Herstellern bestimmte Bausätze, mit denen die Montage auch erfahrenen Heimwerkern gelingen soll.
Beim Selbstbau gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten: Bevor gebaut werden darf, sollten sie zunächst Rücksprache mit Ihrem Schornsteinfeger halten, um eventuelle Problemstellungen bzgl. der entstehenden Abgase zu besprechen.
Zudem verlangen einzelne Bundesländer auch eine Unternehmerbescheinigung für die Montage eines Kachelofens. Gegebenenfalls muss also ein Profi hinzugezogen werden.
Beim Kauf eines solchen Bausatzes sollte beachtet werden, dass es unterschiedliche Ausführungen gibt: Es werden sowohl Komplettpakete als auch Bausätze verkauft, die nur das Innenleben des Kachelofens beinhalten. Überlegen Sie sich also vorab gut, was Sie für die Montage wirklich brauchen.
Die Vor- und Nachteile eines Kachelofens
Obwohl der Kachelofen auf den ersten Blick ausschließlich positive Aspekte zu haben scheint, gibt es auch ein paar Nachteile, die Sie sich bewusst machen sollten, bevor Sie sich endgültig für den Bau eines Kachelofens entscheiden.
Die Vorteile eines Kachelofens
Der größte Vorteil eines Kachelofens (auch gegenüber eines regulären Kamins) ist die lang anhaltende Wärme, die er abgibt. Dadurch muss auch seltener Brennholz nachgelegt werden, die Heizkosten bleiben relativ gering. Zudem kann mit dem Kachelofen die bereits vorhandene Heizung unterstützt werden.
Die Nachteile eines Kachelofens
Auf der anderen Seite sind die Anschaffungskosten höher als bei einem normalen Kaminofen. Oft liegen sie bei über 1.500 Euro. Wichtig: Im Gegensatz zu Holzheizungen werden vom Staat beim Bau eines Kachelofens keine Fördermittel bereitgestellt. Hinzu kommt der meist hohe Platzbedarf, insbesondere bei einem nachträglichen Einbau.
Fazit
Kachelöfen sind nicht umsonst so beliebt: Sie Strahlen eine wohlige Wärme aus, halten diese für lange Zeit und verbrauchen deshalb auch relativ wenig Energie. Jedoch gibt es auch einige wenige Nachteile, die Sie vor der Montage jedoch unbedingt in Betracht ziehen sollten. Wenn Sie den Kachelofen auf eigene Faust bauen möchten, raten wir Ihnen, zumindest in der Planungsphase einen Experten hinzuzuziehen.
Weitere Fragen?
Haben Sie weitere Fragen Rund um das Thema Kachelofen, ganz gleich ob Neubau oder Modernisierung? Gerne beantworten wir Ihre Fragen bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch!